Die Geschichte des Gasteinertals
Das Gasteinertal - früher und im Dialekt der einheimischen Bevölkerung teilweise heute noch gebräuchlich – „Die Gastein“ ist das größte Seitental der Salzach und war bereits in keltischer und römischer Zeit begangen und auch dünn besiedelt. Eine Urbarmachung des Tales setzte jedoch erst viel später im 9. Jahrhundert durch bayerische und slawische Siedler ein. Das Tal gehörte dem Stammesgeschlecht der Peilsteiner, einer Nebenlinie der Sieghardinger, an und fiel nach dessen Aussterben im Jahr 1218 an die Herzöge von Bayern. Diese verkauften 1297 das Gebiet an das Erzstift Salzburg. Nach der Säkularisierung des Erzstiftes wurde das Gasteinertal Teil des neu gebildeten Landes Salzburg zu Österreich.
In frühen Zeiten war vor allem alpine Landwirtschaft, das Badewesen und der Bergbau Mittelpunkt der Tätigkeiten des Gasteinertals. So erreichte im 13. und 14. Jahrhundert die extensive Vieh- und Weidewirtschaft ihren Höhepunkt. Die Nutzung der Gasteiner Heilquellen – bis heute eine „der“ bekanntesten und wichtigsten zentralen touristischen Themen begann bereits im Jahr 1230. Aus diesem Jahr stammt das Badegedicht „Die Graserin in der Gastein“ – die älteste gesicherte Darstellung einer medizinischen Nutzung des Thermalwassers stammt aus dem Jahr 1350.
In der Folge besuchten immer wieder berühmte Persönlichkeiten das Gasteinertal – ob Kaiser Friedrich III. im 15. Oder der bekannte Arzt Paracelsus im 16. Jahrhundert. Es folgten eine Vielzahl an Berühmtheiten, unter anderem Kaiser Franz Josef und Kaiserin Elisabeth von Österreich sowie Kaiser Wilhelm von Deutschland und Fürst Bismarck, um nur einige zu nennen.
Die ersten Schritte zur Entwicklung des modernen Alpinismus gab Erzherzog Johann, auf dessen Initiative hin die hochalpine Schutzhütte am Gipfel des Gamskarkogels entwickelt wurde. Zu erwähnen ist auch der Nachweis von Radongas im Gasteiner Thermalwasser durch die weltbekannte Chemikerin, Physikerin und Nobelpreisträgerin Marie Curie. Ein weiterer Riesenschritt, der das Gasteinertal mit seinen heißen Quellen weltbekannt machte. 1909 setzte schließlich der Massentourismus ein – die Tauernbahn wurde eröffnet – doch bis in die 1930er Jahr sprechen wir hier nur vom Sommertourismus. 1958 änderte sich dies schlagartig – die Skiweltmeisterschaft 1958 wurde in Bad Gastein ausgetragen – jetzt war das Gasteinertal als Zwei-Saisonen-Ort bekannt, Sommer- und Winterurlaube im Gasteinertal waren ab nun möglich, der Ganzjahrestourismus begann.